Der Kinderfußball boomt und die Kinder strömen in noch nie dagewesenem Maße bereits in sehr jungen Jahren in die Fußballvereine. So auch mein Sohn, der mit fünf Jahren bei den Bambinis des 1. FC 09 Oberstedten begann. Schnell fühlte ich mich in meine „große“ Fußballzeit zurückversetzt, der Geruch von frisch gemähtem Rasen, die besondere Atmosphäre auf und neben dem Fußballplatz. Ich brachte mich soweit es die Arbeit zuließ bei Training und Spielen ein. Was mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, ich hatte unaufhaltsam einen Stein ins Rollen gebracht… Fußballtrainer sind rar und durch mein Engagement, hatte ich mich bereits unbewusst für den Trainerjob qualifiziert.
Da war ich nun in einer ziemlichen Zwickmühle. Der berufliche Alltag, der sich kaum mit dem Ehrenamt als Jugendtrainer vereinbaren lässt, stand dem Ruf der 25 Kinder gegenüber, die einfach nur mit viel Spaß Fußball spielen wollen. Immer auf „die anderen (Eltern)“ schieben geht auch nicht und so trainiere ich seit letztem Sommer zusammen mit einem anderen Vater die F2 und F3. Den Trainingsbetrieb teilen wir uns auf und für die offiziellen Spiele sind zwei Mannschaften gemeldet.
Mir wurde schnell bewusst, dass sich all mein geballtes Fußballwissen auf den Erwachsenen- und nicht den Kindersport bezieht, es aber gravierende Unterschiede in Bezug auf Training und Spielbetrieb gibt. Da hilft nur eins, weiterbilden – Lehrgang besuchen!
In einer viertägigen Basisschulung im Sportzentrum Grünberg wurde mir gemeinsam mit vielen anderen engagierten Vätern (und auch zwei Müttern) von „Herzblut“ Dozenten die Grundlagen des Kinderfußballs näher gebracht. In einer tollen Mischung aus Theorie und Praxis, bei der nie Langeweile aufkommen konnte, wurden mit viel Spaß aber auch großer Ernsthaftigkeit die Lerninhalte vermittelt. In den Theorieeinheiten fühlte ich mich schnell an andere Seminare aus der Berufswelt erinnert. Angefangen bei der Gruppenarbeit und dem Präsentieren der Ergebnisse am Flipchart bis hin zum Konfliktmanagement mit so bekannten Themen wie dem „4-Ohren-Modell“ oder der „3-teiligen Ich-Botschaft“.
Für mich war es eine sehr schöne Erfahrung, die mir nicht nur bei meiner Tätigkeit als Jugendtrainer geholfen hat, sondern die auch positiv zu meiner Persönlichkeitsentwicklung beigetragen hat. Hier kommen Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammen, die aber durch ihr soziales Engagement, die Liebe zum Fußball und ihr Herz für Kinder verbunden sind.
Möglich gemacht hat es mein Arbeitgeber, die proresult Unternehmensberatung AG, die mich bei dieser Erfahrung unterstützt und gefördert hat! Danke